Das Wanderparadies Samerberg wird wegen seiner besonderen Schönheit sowohl von den Einheimischen als auch von Feriengästen stark frequentiert. Diese enorme Beanspruchung der Wanderwege hat im Zusammenwirken mit Schneeschmelze und Regen zu schweren Erosionsschäden geführt. Die Wege, ganz besonders die „Abkürzer“ wurden immer tiefer ausgespült, die Vegetation verschwand, das ausgespülte Material wurde auf die Weidefläche gespült und führte zu einer zunehmenden Vermurung der Almflächen. Schon waren in dem herrlichen Grün kleine und größere Flächen zu sehen, auf denen Sand und feines Gestein abgelagert worden war. Es brauchte nicht so viel Phantasie, um sich vorzustellen, wie die grüne Hochries – auch ohne Klimawandel – allmählich zu einem unansehnlichen grauen Schuttberg würde. Die Almbesitzer schlugen Alarm …
Nach umfangreichen Vorarbeiten, Planungen, Kostenkalkulationen und Beantragung von Fördermitteln wurde die Sanierung schließlich genehmigt und endlich konnte mit den Bauarbeiten begonnen werden. In einer beispielhaften Zusammenarbeit gingen eine erfahrene Baufirma, die Wegewarte der DAV Sektion Rosenheim und der Bauhof der Gemeinde Samerberg an diese Mammutaufgabe. Die Finanzierung übernahmen die Regierung von Oberbayern, der Deutsche Alpenverein und die DAV Sektion Rosenheim. Mit viel öffentlichen Geldern und noch mehr Mühen wurden die Erosionsschäden beseitigt und der Weg treppenartig gestuft, um die Fließgeschwindigkeit des Wassers zu reduzieren. Die eingebaute Abschläge (Ausleiten) wurden so konzipiert, dass nur das Wasser und möglichst wenig Wegmaterial auf die Almfläche geleitet werden. Gleichzeitig wurden „Abkürzer“ mit Graswasen und antransportiertem Humus zugedeckt und mit Grassamen die Renaturierung begonnen. Regentage bzw. –wochen und unverantwortliche Mitbürger haben den Fortschritt der Arbeiten behindert, aber nicht aufhalten können.
Inzwischen ist das Wegstück von der Wimmeralm bis zur Seitenalm saniert, die Wegoberfläche hat sich verfestigt und auf den renaturieren Flächen sprießt bereits das frisch angesäte Gras. Die Kulturlandschaft Hochries und der Tourismus profitieren von dem Arbeitsergebnis.
Nach der Almsaison werden der hässliche Stacheldraht und die Pfosten verschwinden.
Mit dem Seitenalm-Weg ist der Anfang gemacht. Die Planungen haben bereits begonnen, um im nächsten Jahr das Wegstück oberhalb der Seitenalm, die Zugänge von Spatenau und Moserboden zur Wimmeralm zu sanieren.
Nun liegt es in der Hand und im Verantwortungsbewusstsein der Wanderer auf den Wegen zu bleiben, Erosionsschäden zu vermeiden, die Landschaft zu schonen und das Wanderparadies Samerberg zu erhalten.
Fotos: Luftaufnahme Seitenalm – Erosionschäden aus der Luft
JPG IMG 3646 – Erosionschaden
JGP IMG 4887 – Wegearbeit
JPG IMG 4915 – Wegearbeit
JPG IMG 4970 – Bauhof liefert Humus
JPG IMG 4975 – Landschaftspflege
JPG IMG 4978 – Landschaftspflege
IMG 20160620-WA0011 – Landschaftspflege
JPG IMG 5081 – Landschaftspflege
JPG IMG 5097 – saniertes Wegstück
JPG IMG 5080 – sanierter Weg
Bericht und Bilder: Gerhard Ritthammer